Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein Büro, in dem alles … ruhig wirkt. Die Menschen sitzen an ihren Schreibtischen. Aufgaben werden erledigt. Aber die Energie fehlt. Niemand bringt neue Ideen ein, stellt Annahmen infrage oder geht die Extrameile. Auf den ersten Blick mag diese Stille wie Stabilität wirken. In Wirklichkeit ist sie eines der kostspieligsten Probleme, mit denen ein Unternehmen konfrontiert sein kann.
Diese Stille ist niedriges Mitarbeiterengagement. Und obwohl es nicht als Position in der Gewinn- und Verlustrechnung erscheint, entzieht es der Leistungsfähigkeit, Rentabilität und dem Wachstum langsam aber sicher die Kraft.
Laut Gallup sind weltweit nur 23 % der Mitarbeitenden bei der Arbeit engagiert. Der Rest bewegt sich im Leerlauf oder ist aktiv desengagiert. Für Führungskräfte bedeutet das: Die Mehrheit ihrer Belegschaft liefert weitaus weniger Wertschöpfung als möglich – eine versteckte Steuer, die umso größer wird, je länger sie ignoriert wird.
Die stille Bilanz
Niedriges Mitarbeiterengagement kündigt sich nicht lautstark an. Es zeigt sich auf subtile, aber kostspielige Weise. Eine verpasste Deadline hier, eine höhere Kündigungsrate dort, eine Idee, die nie geäußert wird. Mit der Zeit weiten sich diese kleinen Risse aus.
Betrachten wir die Produktivität. Die Forschung von Gallup zeigt, dass unengagierte Mitarbeiter 18 % weniger produktiv sind als ihre engagierten Kolleginnen und Kollegen. In einer Organisation mit Tausenden von Beschäftigten wird diese Lücke enorm. Es ist, als würde man einen Marathon laufen, während ein Bein hinterherschleift.
Dann ist da die Fluktuation. Wenn Mitarbeitende desengagiert sind, verlassen sie das Unternehmen – und sie zu ersetzen kostet das 1,5- bis 2-Fache ihres Jahresgehalts, wenn man Recruiting, Onboarding und entgangene Leistung einrechnet. Multipliziert man das über eine Abteilung oder Geschäftseinheit hinweg, verschlingt niedriges Mitarbeiterengagement plötzlich Millionen an versteckten Kosten.
Selbst jene, die bleiben, können teuer zu stehen kommen. Unengagierte Mitarbeiter melden sich häufiger krank oder – noch schlimmer – erscheinen, erbringen aber keine Leistung. Engagierte Arbeitsplätze verzeichnen 41 % weniger Fehlzeiten, während Präsentismus US-amerikanische Unternehmen geschätzte 150 Milliarden Dollar pro Jahr kostet.
Die stille Bilanz ist real, und sie summiert sich schnell.
Jenseits von HR: Ein strategisches Risiko
Es ist verlockend, niedriges Mitarbeiterengagement als „nur ein HR-Thema" zu betrachten. Doch die Wahrheit ist: Desengagement untergräbt jeden Teil des Unternehmens.
Nehmen wir zum Beispiel die Unternehmenskultur. Niedriges Mitarbeiterengagement zu ignorieren, schafft das, was man „Kulturschuld" nennen könnte. Genau wie sich technische Schulden anhäufen, wenn bei der Softwareentwicklung Abkürzungen genommen werden, baut sich Kulturschuld auf, wenn Desengagement schwelt. Vertrauen erodiert. Zynismus breitet sich aus. Strategien geraten ins Stocken. Und wenn die Führung schließlich eingreift, ist die Behebung des Schadens weitaus kostspieliger als eine frühzeitige Intervention.
Auch Kunden spüren es. Mitarbeitende und Kunden spiegeln einander: Wenn Mitarbeitende desengagiert sind, leidet der Service, Kunden gehen verloren und der Umsatz folgt. Unternehmen mit engagierten Mitarbeitenden genießen 10 % höhere Kundenloyalität und 20 % höhere Verkaufszahlen. Die Verbindung zwischen Mitarbeiterengagement und Kundenerlebnis ist direkt – und wirkungsvoll.
Und dann ist da noch Innovation. In einer Welt, in der Anpassungsfähigkeit die Lebensader des Überlebens ist, ist niedriges Mitarbeiterengagement ein stiller Killer. Forschung zeigt, dass engagierte Mitarbeitende 4,5-mal eher innovativ und anpassungsfähig sind. Ohne sie riskieren Organisationen Stagnation, gerade dann, wenn sie am kreativsten sein müssten.
Warum Stille nicht neutral ist
Für CFOs ist die Sachlage klar: Niedriges Mitarbeiterengagement ist ein operatives Risiko. Es zeigt sich in Produktivitätsverlust, explodierenden Fluktuationskosten und geschwächten Margen. Doch es bringt auch Opportunitätskosten mit sich. Jeder Tag, an dem Mitarbeitende desengagiert sind, ist ein Tag, an dem sie keine Ideen einbringen, keine Probleme lösen oder keinen Wert schaffen.
Auf der anderen Seite vermeiden engagierte Unternehmen nicht nur Verluste – sie übertreffen die Konkurrenz. Organisationen mit hohem Engagement erzielen 21 % höhere Rentabilität, 59 % niedrigere Fluktuation und sogar 200 % höhere Kundenloyalität. Engagement ist mit anderen Worten ein Hebel für Wettbewerbsvorteile.
Die Stille durchbrechen
Wie behebt man also ein Problem, das sich im Verborgenen abspielt? Die Antwort ist nicht eine weitere jährliche Umfrage oder einmalige Engagement-Initiative. Diese Instrumente liefern Momentaufnahmen, halten aber nicht mit der Realität schnelllebiger Unternehmen Schritt.
Was nötig ist, ist ein System – eines, das sicherstellt, dass jede Stimme gehört, jedes Signal erfasst und jedes Feedback in sinnvolle Handlungen übersetzt wird.
Hier kommt Eletive ins Spiel.
Die Plattform von Eletive ist darauf ausgelegt, Stille in Einsichten zu verwandeln. Durch kontinuierliches Zuhören können Mitarbeitende in Echtzeit Feedback geben – über kurze, wissenschaftlich fundierte Umfragen. Führungskräfte sehen Live-Engagement-Trends, erkennen Brennpunkte, bevor sie eskalieren, und verstehen genau, wo sie handeln müssen.
Doch Zuhören ist nur die halbe Geschichte. Eletive hilft Organisationen auch dabei, den Kreis zu schließen. Manager erhalten maßgeschneiderte Einsichten und Handlungsempfehlungen, sodass Feedback nicht in einem schwarzen Loch verschwindet. Mitarbeitende sehen die Wirkung ihres Inputs, was Vertrauen aufbaut und die Gewohnheit des Sich-Äußerns verstärkt.
Und vielleicht am wichtigsten: Eletive macht Engagement zur Führungsverantwortung. Statt dass HR alleiniger Hüter des Engagements ist, werden Führungskräfte auf allen Ebenen mit Daten ausgestattet. Sie können diese nutzen, um Gespräche zu leiten, ihre Teams zu stärken und bessere Entscheidungen zu treffen.
Das Ergebnis? Organisationen, die Engagement nicht nur messen, sondern aktiv managen – und die Stimme der Mitarbeitenden in einen strategischen Vorteil verwandeln.
Das Fazit
Stille ist am Arbeitsplatz nicht Gold wert. Sie ist teuer. Jeden Tag, an dem niedriges Mitarbeiterengagement unbehandelt bleibt, verlieren Unternehmen Produktivität, Talente und Kundenloyalität.
Doch wenn Mitarbeitende engagiert sind, erscheinen sie nicht nur – sie bringen ihre besten Ideen, ihre Energie und ihr Engagement mit. Und das treibt Wachstum an.
Der Preis der Stille ist hoch. Aber der ROI von Mitarbeiterengagement ist noch höher.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Kosten von niedrigem Mitarbeiterengagement?
Die Kosten von niedrigem Mitarbeiterengagement umfassen Produktivitätsverlust (18 % weniger Leistung), Fluktuationskosten (1,5- bis 2-faches Jahresgehalt pro Ersatz), erhöhte Fehlzeiten (41 % mehr Krankentage) sowie Präsentismus, der allein in den USA 150 Milliarden Dollar jährlich kostet. Zusätzlich entstehen Opportunitätskosten durch verlorene Innovation und geschwächte Kundenloyalität.
Wie wirken sich unengagierte Mitarbeiter auf die Unternehmenskultur aus?
Unengagierte Mitarbeiter erzeugen „Kulturschuld": Vertrauen erodiert, Zynismus breitet sich aus und strategische Initiativen stocken. Diese schleichende Verschlechterung der Kultur ist später weitaus kostspieliger zu reparieren als eine frühzeitige Intervention bei den ersten Anzeichen von Desengagement.
Wie hängen Mitarbeiterengagement und Kundenloyalität zusammen?
Die Verbindung ist direkt und messbar. Unternehmen mit engagierten Mitarbeitenden verzeichnen 10 % höhere Kundenloyalität und 20 % höhere Verkaufszahlen. Wenn Mitarbeitende desengagiert sind, leidet der Service, Kunden verlassen das Unternehmen und der Umsatz folgt – eine Abwärtsspirale mit erheblichen finanziellen Auswirkungen.
Was verursacht höhere Kosten: Fehlzeiten oder Präsentismus?
Präsentismus – also das Erscheinen bei der Arbeit trotz mangelnder Leistungsfähigkeit – verursacht tatsächlich höhere Kosten. Während engagierte Arbeitsplätze 41 % weniger Fehlzeiten verzeichnen, kostet Präsentismus US-Unternehmen allein geschätzte 150 Milliarden Dollar jährlich. Unengagierte Mitarbeitende, die physisch anwesend, aber mental abwesend sind, bedeuten einen erheblichen Produktivitätsverlust.
Wie kann kontinuierliches Feedback die Fluktuationskosten senken?
Kontinuierliches Feedback ermöglicht es Führungskräften, Desengagement frühzeitig zu erkennen und zu handeln, bevor Mitarbeitende kündigen. Da die Ersetzung eines Mitarbeitenden das 1,5- bis 2-Fache seines Jahresgehalts kostet, können rechtzeitige Interventionen erhebliche Einsparungen bewirken. Organisationen mit hohem Engagement verzeichnen 59 % niedrigere Fluktuation – ein direkter finanzieller Vorteil.